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Konzertbericht Acid Mothers Temple & Love Machine in Düsseldorf (23.10.2016), geschrieben von Harald G.


    

14813374_1.jpgName der Veranstaltung: Ritus #2 | Acid Mothers Temple & Love Machine
Lokalität: EXIT, Rather Strasse 25, 40476 Düsseldorf
Aufgetretene Bands: Love Machine, Acid Mothers Temple
Datum: 23.10.2016

 

Vier Leute aus dem Hippiesland machten sich am Sonntagabend, 23.10.2016 auf den Weg zu einem Konzert mit Love Machine und der japanischen Band Acid Mothers Temple in Düsseldorf. Das Konzert fand im EXIT statt, einem kleinen aber feinen Schuppen auf einem ehemaligen Fabrikgelände. Einlass war nahezu pünktlich wie geplant um 20:00 Uhr, und schon geraume Zeit vorher stand eine beachtliche Menschenmenge vor der Tür. Kein Wunder bei einem Eintrittspreis von nur 5 Euro für zwei vorzügliche Bands wie diese. 

Der Laden füllte sich sehr rasch mit Freaks jeden Alters, wobei mir auffiel, dass der überwiegende Teil der Besucher noch relativ jung war. An einer Bar gab es Getränke jeglicher Art - zu Preisen, die für Festival- bzw. Konzertverhältnisse durchaus annehmbar waren. Daneben zwei Stände, auf denen man Tonträger und Merchandises der Bands kaufen konnte. 

SDC11280.jpgAls erste Band betraten Love Machine, bestehend aus Marcel Rösche, Hendrik Siems, Felix Wursthorn, Thibaut Sanli und Noel Lardon mit einem riesigen Applaus die Bühne. Love Machine, die ihr zweites Album mit dem Titel CIRCLES am 22.04.2016 bei Tonzonen SDC11281.jpgRecords veröffentlicht haben zählen mit zu den besten Bands, die der Düsseldorfer und Kölner Musikszene der letzen Jahrzehnte entsprungen sind. Ihr psychedelischer Sound, gepaart mit Einflüssen von Jazz, Blues und afrikanischer bzw. lateinamerikanischer Tradition und nicht überhörbaren Krautrock-Elementen SDC11282.jpgversetzte uns immer wieder in die bunte Welt der 60er und der frühen 70er Jahre. Die tiefdunkle, hypnotisierende Stimme von Marcel und die perfekt aufeinander, auch von der Lautstärke her abgestimmten Instrumente hat uns in eine zeitreisende Stimmung zu den Wurzeln der Hippiebewegung in der Bay Area mitgenommen. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich geglaubt, dass ich mich 1971 im Fillmore West zusammen mit damals namhaften Bands befunden hätte. 

 

Inzwischen hatte sich der Saal so gefüllt, dass er kaum noch in der Lage gewesen wäre, weitere Besucher aufzunehmen. 

 

SDC11287.jpgNach einer kurzen Bühnenpause wurde es dann sehr laut - laut von der extremen Trip-Musik her, die uns Acid Mothers Temple um die SDC11290.jpgOhren gehauen haben. Eine Band aus Japan, die auf ihrer Europatournee hier in Düsseldorf ihr einziges Konzert auf deutschem Boden gegeben hat.

Neben vielen eigenen Werken haben sie auch einige sehr gut nachgestellte Coversongs zum Besten gegeben, insbesondere Mother Sky von Can, bei dem viele der Besucher so richtig auf ihre Kosten gekommen sind. Musik voller Abwechslung, die man vom Stil her schwer in eine bestimmte SDC11288.jpgSchublade einordnen kann, die aber auf jeden Fall sehr stark vom Siebziger-Jahre-Krautrock beeinflusst ist. Ein Besucher meinte zu mir, dass einige leise Passagen sehr an die Mundharmonikakläge der schweizer Band Krokodil erinnern würden. Die Stimmung, auch wegen der phenomänalen Bühnenshow, war perfekt und hat sogar zum Crowdsurfing eingeladen. 

Fazit: Ein sehr gelungener Abend, an den man sich noch lange zurückerinnern wird. Alles lief nach Plan und ohne irgendwelche Pannen, wie sie bei Live-Auftritten schon mal vorkommen können.

Aber jetzt erstmal die Ohren wegen der überwältigenden Lautstärke von Acid Mothers Temple etwas schonen, die problemlos eine fünfmal so große Halle hätte ausfüllen können. Auf weitere Musik hatten wir jedenfalls auf der Heimfahrt im Auto verzichtet.

Bericht: Harald G., 26.10.2016
Fotos: Harald G., Neill Hawk
Video: Neill Hawk

 

Links:

Hippiesland-Interview mit Love Machine
Album-Vorstellung Love Machine - Circles 
Love Machine bei Bandcamp

Homepage Acid Mothers Temple
Acid Mothers Temple bei Bandcamp

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