Das Interview mit Nazca Space Fox führte Harald G. aus dem Hippiesland am 08.03.17
Harald G.: Die Songs beginnen oft so einfach, staubtrocken und geradlinig wie die Scharrbilder in der Wüste von Nazca und steigern sich bis in die Weiten des Outer Space. So steht es in der Bandvorstellung von Nazca Spaxe Fox geschrieben, die wir bereits vor einigen Tagen veröffentlichen konnten. Heute freue ich mich, diese vorzügliche Newcomer Band in unserer Interview-Ecke begrüßen zu dürfen. Fangen wir doch am besten gleich damit an, indem Ihr uns eine kurze Vorstellungsrunde gebt... wie Ihr heißt, wo Ihr wohnt und was Ihr sonst noch so außer Musik macht...
Stefan: Ich heiße Stefan und bin Grafiker. Um näher an meinem Arbeitsplatz zu wohnen, bin ich vor kurzem nach Hofheim gezogen. Früher war ich viel skaten, aber heute bleibt neben Job und Musik nicht mehr allzu viel Zeit für was anderes.
Matze: Matze, beruflich habe ich glücklicherweise auch mit Musik zu tun. Ich bin freiberuflicher Musiklehrer. Das geht von Instrumentalunterricht an privaten Musikschulen - meist Gitarre - bis zum Musikunterricht an Grundschulen. Insgesamt ziemlich cool, auch wenn einige Schulklassen doch recht anstrengend sein können.
Heiko: Heiko aus Neu-Anspach.
Harald G.: Wann habt Ihr Euch gegründet, und wie habt Ihr zueinander gefunden?
Matze: Mit Heiko habe ich früher schon in einer anderen Band zusammen gespielt. Als diese dann auseinander fiel, haben Heiko und ich viel zusammen gejamt. Das klang schon gar nicht so unähnlich wie Nazca Space Fox heute. Einen guten Kumpel, der eigentlich vorwiegend Jazz- und Akustikgitarre spielt, haben wir dabei immer mal wieder einen Bass in die Hand gedrückt. Als uns aber klar wurde, dass wir mit unserer Musik raus aus dem Keller und ab auf die Bühne wollten, fiel mir Stefan ein, den ich aus einer weiteren ehemaligen Band her kannte…
Stefan: Genau so war's. Mit Matze hab ich schon früher in einer Stoner-Rock-Band gespielt. Er hat mich dann irgendwann mal angerufen und gefragt, ob ich Lust hätte zu jammen. Klar hatte ich Lust! Das lief dann echt gut und wir haben uns super verstanden. Das finde ich auch das Besondere bei uns: Wir spielen nicht nur zusammen, sondern sind auch Freunde.
Harald G.: Wer von Euch spielt welche Instrumente und mit welchem technischen Equipment arbeitet Ihr im Proberaum und auf der Bühne?
Stefan: Ich spiele Bass. Meine Lieblingsinstrumente sind momentan ein G&L 5-Saiter, ein Warwick 5-Saiter sowie ein Gibson 4-Saiter aus den frühen Neunzigern. Vor nem anderthalben Jahr habe ich mir noch ne Ampeq 8x10 Vintage-Box zugelegt. Einfach ein überragender Sound! Aufgrund Größe und Gewicht haben wir sie live jedoch nicht wirklich oft dabei... Auf meinem Effektboard habe ich momentan nen Electro Harmonix Big Muff, Ibanez Fat Cat, Boss Flanger und das Electro Harmonix Crying Bass Pedal.
Matze: Ich spiele Gitarre. Mein Hauptinstrument ist eine Fender „Modern Player“ Jaguar. War eigentlich damals eine „billig“-Serie von Fender, aber vom Sound her schlägt diese für mich wirklich alles, was ich sonst so in den Händen hatte… Für einige Songs mit anderen Tunings benutze ich noch ein paar anderen Gitarren, meist mit P90 Tonabnehmern. Für unseren Sound nutze ich live sowie im Studio und Proberaum meist zwei 1x12“ Comboverstärker, Stereo über ein Halleffekt angeschlossen. Das macht für mich einen wesentlich breiteren Sound bei weniger Geschleppe wie eine 4x12“ Box + Topteil. Vor den Amps hängen noch eine Menge Effekte, zum Teil Stereo angeschlossen… vom Selbstbau bis zum Standard-Effekt: Verzerrer, Wah, Delay, Hall…
Heiko: Schlagzeug, Tama Kit mit Bosphorus Becken.
Harald G.: In Eurer Bandvorstellung sind von den Genres Psychedelic Rock und Stoner Rock die Rede. Ich habe mir Eure Musik in den letzten Tagen mehrmals angehört und würde von meinem Gefühl her den Focus mehr auf den Begriff Psychedelic legen. Aber das ist natürlich Empfindungssache. Wie würdet Ihr selbst Eure Musik zutreffend beschreiben?
Stefan: Das werden wir oft gefragt. So eine richtige Antwort hab ich da auch gar nicht. Ich würde sagen, wir spielen einfach das, worauf wir Bock haben. Über Genres habe ich mir nie so Gedanken gemacht. Schubladen find ich eh doof. In meinem Plattenregal findet man neben Psychedelic, Stoner und generell Rock auch jede Menge Metal-Platten. Und so finde ich auch unser Spiel. Jeder bringt seine Einflüsse ein und das ergibt dann den unverwechselbaren Nazca Space Fox Sound.
Matze: So ist es. Einige unserer Songs sind auch spontan aus einem Jam heraus entstanden. Da spiele ich, was mir in den Sinn kommt und passt. Ohne über Genres nachzudenken. Wem unsere Musik gefällt, darf sie gerne so bezeichnen, wie es ihm am passendsten erscheint…
Heiko: Einfach Instrumental Rock! Oder als alternative: Instrumental-Jam-Ambient-Space-Psychedelic-Stoner-Rock.
Harald G.: Wo kann man sich im Internet Musik von Euch anhören, sich Videos von Euch anschauen und evtl. mehr über Euch nachlesen?
Heiko: Soundcloud (www.soundcloud.com/nazcaspacefox) Facebook (www.facebook.com/nazcaspacefox) oder YouTube.
Matze: Genau. Einfach mal dort nach uns suchen, oder Nazca Space Fox direkt bei Google eingeben
Harald G.: Was habt Ihr an Audio-Veröffentlichungen geplant, egal ob im digitalen Download oder auf physischem Tonträger? Eurer Bandvorstellung kann man entnehmen, dass in diesem Jahr ein Vinyl-Album erscheinen wird, und zwar bei einem Record-Label, mit dem die Redaktion unseres Underground-Magazins sehr gut befreundet ist. Könnt Ihr uns schon Einzelheiten dazu mitteilen?
Matze: Ja, im Laufe des Jahres erscheint unser erstes Album bei Tonzonen Records auf Vinyl. Zusätzlich arbeiten wir noch an einer CD Auflage des Albums, da wir denken, dass diese doch einfacher zu Konzerten zu transportieren sind und zu verkaufen sind, auch wenn wir alle doch recht gern Platte hören. CD hat aber doch durchaus seine Vorteile.
Stefan: Wir finden, dass wir auf Tonzonen echt gut aufgehoben sind! Dirk ist echt ein super netter und authentischer Typ! Wir freuen uns schon richtig auf die kommende Zusammenarbeit!
Harald G.: Auf der Bühne wart Ihr aus verschiedenen Anlässen schon häufiger zu sehen. Welches waren Eure wichtigsten Live-Auftritte?
Stefan: Ich fand die Gigs mit den Spacelords und Electric Moon der Hammer. Super nette Leute und zwei meiner Lieblingsbands! Für mich ist es wichtig, sich auch mit den Bands gut zu verstehen, mit denen man sich die Bühne teilt. Also auch vor und nach den Gigs noch etwas zusammen zu sitzen.
Matze: Wichtig sind für mich irgendwie alle… Einige aber bestimmt etwas mehr: So hat uns z.B. der Gig beim PsyKa Festival (Vol 2) doch einige Kontakte zu netten Menschen gebracht (Gruß unter anderen an die Jungs von Zen Trip!), die weitere Gigs mit sich brachten. Auch ganz wichtig: Der Jazzkeller Hofheim am Taunus! Besonderen Dank hier an Jonas, der uns unseren ersten Gig überhaupt klar gemacht hat, und uns auch schon einige weitere coole Konzerte organisiert hat. Ohne dies alles wäre alles weitere bestimmt nicht so passiert!
Harald G.: Welche Gigs habt Ihr für die nahe und mittlere Zukunft geplant?
Matze: Am 13. Mai im besagtem Jazzkeller mit Karakorum, die ja auch auf Tonzonen sind. Dann am 2. Juni im Hexenhaus Ulm als Support für Domadora. Derweil versuchen wir noch einige Gigs für dieses Jahr zu machen, auch um das Album zu promoten. Bisher steht leider noch nichts konkretes fest.
Harald G.: Wenn jemand Interesse daran hat, Euch zu buchen, wie kann er am besten Kontakt zu Euch aufnehmen?
Heiko: Gerne via Facebook Nachricht, oder E-Mail an: [email protected]
Harald G.: Wart Ihr schon einmal bei einem Internet-Radiosender zu hören, und liegt es generell in Eurem Interesse, auch über diese Schiene weiter an Bekanntheit zu gewinnen?
Stefan: Ja, wir hatten bereits ein Interview bei Radio Rüsselsheim, Roof Rabbit Radio! Hier laufen in Szene-Shows ab und an auch immer wieder mal einige Songs von uns! Danke Rico und Jones! Evtl. gibt es hier demnächst sogar eine kleine Live-Session während der Sendung! Internetradio finden wir eine super Sache! Den Underground sollte man unterstützen!
Harald G.: Wie sehen Eure weiteren Pläne aus? Ich hoffe, Ihr werdet so weiter machen, damit wir in Zukunft noch viel von Euch zu hören und zu sehen bekommen...
Matze: Album rausbringen und so viel wie möglich spielen.
Harald G.: Im Namen unserer Leserschaft und im Namen der Redaktion bedanke ich mich für dieses sehr interessante Gespräch. Danke, dass Ihr Euch die Zeit für uns genommen habt. Bevor ich die Interview-Runde für heute auflöse, möchte ich Euch die Gelegenheit geben, noch ein paar Worte oder Sätze an unsere Leser zu richten. Gibt es noch etwas, was Ihr uns mitteilen oder mit auf den Weg geben möchtet?
Heiko: Leute, guckt euch so viele Live-Konzerte wie möglich an, unterstützt kleinere Bands, indem ihr deren Vinyl oder CD kauft, anstatt euch den Kram aus dem Internet zu laden.
Matze: Aufruf an alle Booker & sonstigen Leute, denen unsere Musik zusagt: Zögert nicht uns zu kontaktieren, wir sind noch auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten!
Stefan: Nochmal Dank an Jonas vom Jazzkeller in Hofheim! Er hat uns ja quasi in die Szene eingeführt und wir haben ihm echt viel zu verdanken. Ohne ihn wäre das alles so nicht möglich gewesen! Danke auch an alle, die unsere Konzerte besuchen! Wir hoffen, ihr habt dabei genauso viel Spaß wie wir!
Und danke dir Harald für das Interview! Du machst echt eine super Arbeit!