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Bericht über die Clostridium Records Label Night am 13.04.2019 in Dortmund


 

clostridiumrecords_logo.pngName der Veranstaltung: Clostridium Records Label Night
Lokalität: Pauluskirche Dortmund
Aufgetretene Bands: Projekt FX3, Le Mur, Zen Trip, Cosmic Fall
Datum: 13.04.2019

Andreas Krüger lud ein zu der ersten Veranstaltung seines Bochumer Qualitäts-Labels Clostridium Records, das inzwischen durch seine zahlreichen und hochwertigen Veröffentlichungen psychedelischer und spaciger Musik vorwiegend auf Vinyl einen sehr guten Ruf erlangt hat und aus der Szene der anspruchsvollen Musikliebhaber nicht mehr wegzudenken ist. Und ja, dieses erste Mal war ein so durchschlagender Erfolg, der keine Wünsche offen ließ.

Ort der Veranstaltung war die Pauluskirche zu Dortmund, ein zwischen 1892 und 1894 erbautes Kirchengebäude, in dem heute zwar immer noch besondere Gottesdienste stattfinden, aber auch Events der verschiedensten Art. Da, wo früher einst der Altar stand, befindet sich heute eine von ihren Abmessungen her sehr großzügig angelegte Bühne.   

sandorSDC10016.jpgNach langer Fahrt und bei immer schlechter werdenden Wetter, je weiter ich Richtung Südosten kam, erreichte ich den Veranstaltungsort zeitig genug, um vor dem offiziellen Einlass noch mit vielen Beteiligten interessante und aufschlussreiche Gespräche führen zu können. Tontechniker Sandor Szabo von Projekt FX3 war bereits eifrig mit dem Bühnenaufbau und mit Soundchecks beschäftigt, und der „Meister des Lichtes“ Peter Petersen, den ich von früheren Veranstaltungen sehr gut kannte, traf die Vorbereitungen zu seiner einzigartigen Lightshow, die auch an diesem Abend den Saal wieder in ein buntes, psychedelisches Lichtermeer verwandeln sollte.

Bernd Krüger von Zen Trip und seine charmante Partnerin Regine führten mich durch die Räumlichkeiten und stellten mich im Backstage auch denen vor, die ich bis jetzt noch nicht kannte. Gastgeber Andreas Krüger war mit dem Aufbau seines Merchandise-Standes beschäftigt, um den Besuchern das reichhaltige Angebot von Clostridium Records in gebührender Form präsentieren zu können. Auch weitere Stände wurden errichtet, nicht nur mit CDs, sondern auch mit allerlei interessanten und bunten anderen Dingen.     

Pünktlich zum Einlass wurde das Haupttor der Kirche geöffnet, vor dem sich bereits eine beachtliche Anzahl von Besuchern versammelt hatte. Ich weiß nicht genau, wie viele es waren, aber die Besucherzahl hat auf jeden Fall alle Erwartungen übertroffen, und die Bänke füllten sich rasch. Vor dem Auftritt der ersten Band des Abends blieb allen noch genug Zeit, sich in Ruhe umzuschauen, an den Ständen und auch draußen, wo sich unter anderen ein überdachter, großzügig angelegter Bereich mit Stehtischen und gemütlichen Sitzgelegenheiten befand, um sich mit kleinen Mahlzeiten und Getränken beköstigen zu lassen.

Bevor die erste Band des Abends zu spielen begann, wurden die Besucher erst einmal offiziell herzlich willkommen geheißen, um sie über den heutigen Abend zu informieren. Eine sehr freundliche Geste, denn eine Begrüßungsrede und auch Ansagen zwischen den einzelnen Bandauftritten, so etwas findet man wirklich nicht überall.   

PFX3SDC10005.jpgAber dann war es endlich so weit. Projekt FX3 um Multitalent und Tontechniker Sandor Szabo herum lieferten dem begeisterten Publikum die erste musikalische Darbietung des heutigen Abends. Über die Band, die eine brillante Mischung aus Prog, Stoner, klassischen 70er-Jahre-Klängen bis hin zu Trance-Goa und Electronic, angereichert durch fantastische Didgeridoo-Klänge präsentiert, brauche ich hier nicht mehr viel zu sagen, da sie den aufmerksamen Lesern unseres Magazins durch frühere Eventberichte bereits sehr bekannt sind. Wir freuen uns auf die neue Vinyl-Veröffentlichung, die kommen wird.

LM_SDC10021.jpgLe Mur aus Bochum, die ihre Musik sehr passend mit den Worten „Heavy Dark Trip Rock“ umschreiben, lieferten uns die zweite Überraschung des Abends. Und wenn ich „Überraschung“ sage, dann meine ich es auch so. Sie zeichnen sich durch eine sehr abwechslungsreiche musikalische Darbietung aus, und man weiß nie, was im nächsten Moment kommen wird. Sanfte, ruhige Passagen nehmen uns mit auf einen beschaulichen Trip, und kurz darauf wird es dann plötzlich ganz anders, nämlich wild und ungestüm, heavy und dark, um ihre Worte zu gebrauchen, geschickt inszeniert durch den Einsatz verschiedenster Instrumente. Ich hoffe, wir werden bald mehr von ihnen erfahren, hier im Hippiesland und auch anderweitig.

ztSDC10024.jpgÜber Zen Trip, die Psychout Fuzz Drei-Mann-Band, ebenfalls in der näheren Umgebung des Veranstaltungsortes ansässig, brauchen wir unseren vorangegangenen Eventberichten auch nicht viel mehr hinzuzufügen. Ich bin immer wieder überrascht darüber, welch positive Vibrations sie aus einer längst vergangenen, aber niemals in Vergessenheit geratenen Ära immer wieder zu neuem Leben erwecken. Nein, nicht etwa Jimi Hendrix, dessen Porträt durch den Meister des Lichtes Peter Petersen bunt auf die Leinwand projiziert wurde, stand auf der Bühne, sondern es war Bernd Krüger mit seinen zwei fast vornamensgleichen Jungs am Bass und am Schlagzeug.

SDC10033.jpgCosmic Fall aus Berlin um Schlagzeuggenie Daniel Sax herum hatten nicht nur unter den Bands den weitesten Anreiseweg, und sie lieferten uns ab kurz nach Mitternacht den krönenden Abschluss dieser in jeder Hinsicht erfolgreichen Label-Nacht. Wenn sie erst einmal loslegen, dann bringen sie den Saal zum Brodeln, und man spürt förmlich, wie die Begeisterung des Publikums von Minute zu Minute bis ins Grenzenlose wächst. Und auch so war es heute wieder, und wir hoffen auch bei ihnen auf ein baldiges Wiedersehen und vor allen Dingen Wiederhören. Danke an Daniel Sax und seine Mitstreiter. Ich hoffe, Ihr seid gut wieder zu Hause angekommen.

Fazit:
Selten war ich auf einem Festival, wo wirklich alles so reibungslos abgelaufen ist. Und so sehr ich mein Gehirn auch anstrenge, mir fällt nichts ein, was ich auch nur andeutungsweise bemängeln könnte.

Eine brillante Akustik, wovon man in einer Kirche nicht immer unbedingt ausgehen kann. Dazu eine bombastische Lightshow und vier wirklich hochkarätige Bands. Angenehme Räumlichkeiten und einen schön gestalteten Außenbereich, um seinen Durst und seinen (Nikotin)Hunger zu stillen und anregende Gespräche in den Pausen zu führen. Dazu sehr freundliche Gastgeber.

Ich hoffe, wir sehen uns alle im nächsten Jahr wieder, zu einer neuen Ausgabe der Labelnacht von Clostridium Records aus Bochum.  

Bericht von Harald Gramberg, 20.04.2019   

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