Dead Man’s Eyes - Words Of Prey --- LP, CD, LP + CD --- Release: 22.06.2018
DEAD MAN’S EYES - Words Of Prey
LP, CD, LP + CD
Release: 22.06.2018
Bewaffnet mit gleich drei Gitarristen und einem gehörigen Schuss britischer Coolnes serviert uns das Kölner Quintett DEAD MAN’S EYES eine satte Portion Indie-Rock, angereichert mit jeder Menge Garage-Psych. Britische Vibes, kölsche Band, wie funktioniert das? Die Antwort liegt dem Hörer in Form des soundmäßig einwandfrei eingefangenen Albums Words Of Prey vor, welches in Zusammenarbeit mit dem Krefelder Label Tonzonen Records nun auf CD und LP veröffentlicht wird.
DEAD MAN’S EYES haben eine hörbar wertvolle musikalische Sozialisation durchlaufen. Schon im eröffnenden Triple von Radiant Smiles, Dive und Be Good finden sich die besten Einflüsse aus den letzten 60 Jahren englischer Musikgeschichte wieder. Vom bluesbetonten Rock der Rolling Stones, über die außergewöhnlichen kompositorischen Talente und Fähigkeiten der Beatles, bis hin zur Modifizierung in den 90ern durch Oasis oder The Verve, darf sich der Musikliebhaber hier über die neun Knaller freuen, die ab Ende Juni auf dem heimischen Plattenteller rotieren sollten. Eine kurze Verschnaufpause wird dem Hörer im schönen This Old Interlude gegönnt, welches durch seine hooklastigen Fender Rhodes Klänge sofort gefällt, bevor es mit lässigem Roadhouse Blues in Two Dozen Eyes weitergeht. Abschließend schlägt der hitverdächtige Zweieinhalbminüter Robot Sophia (I will marry her) den perfekt fließenden Übergang zum Finale von Fire Of My Own.
Das Album überzeugt durch eine warme Produktion und fünf Musiker, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Hier finden sich Gitarrensounds, auf die noch richtig Wert gelegt wird, starke zweistimmige Vocals und eine lässige Rhythmusfraktion, die sich trotz dezenten Bassläufen und Fills songdienlich zurücknimmt.
Words Of Prey ist der Sommerfestival-Soundtrack 2018. Nicht Retro oder Old School. Nicht hipp oder angesagt. Aber sehr charmant, mit Herz und Seele und deshalb zeitlos. Diese Band gehört auf die großen Indie-Bühnen dieser Welt.
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Daniel Wieland, 18.06.2018