Automatism - From The Lake --- LP, CD, LP + CD --- Release: 20.07.2018
AUTOMATISM - From The Lake
LP, CD, LP + CD
Release: 20.07.2018
Für Liebhaber des spacedelischen Schwurbelrocks dürfte in den kommenden Tagen die Platte „From The Lake“ der Schweden AUTOMATISM besonders interessant sein. Die fünf Jams, bei denen es effektbeladen unnachgiebig zischt und blubbert, sorgen mit zusätzlich sauberen Synthe-Teppichen für eine psychedelische Tiefe aus bunten Walgesängen und jeder Menge Mutterkorn. Dies wird bereits im Opener ‚Standing Wave‘ klar gemacht, der perfekt auf das konzeptionell ausgerichtete Kunstwerk um das Element Wasser einstimmt und sich dabei nicht geniert, seine besten musikalischen Einflüsse offen darzulegen. ‚At Sea‘ sowie der schöne - und Jahreszeiten unterstreichende - ‚October Swim‘ sind in ruhigeren Gewässern unterwegs, aber deshalb nicht weniger hypnotisch.
Aus den nebeligen Schwaden der Keyboardsounds kristallisiert sich dann in ‚Propeller Propulsion‘ jede Menge krautige Motorik heraus, die Fans von NEU! oder auch VERSTÄRKER hellhörig werden lassen sollten. Der Rhythmus ist wie ein Herzschlag, der dem einzigartigen Song pures Leben schenkt und letztendlich langsam zum Stillstand kommt, während wundervolle Delay Gitarren lebendige Bilder und Emotionen auf eine imaginäre weiße Leinwand zaubern.
Das orientalisch angehauchte ‚Floating Downstream‘ überzeugt durch fantastische Bassläufe und Gitarreneffekte, die dabei tief in das Epizentrum des Hörers vordringen.
Schade allerdings, dass für den Schluss des Albums mit ‚Ice Flow‘ ein Track gewählt wurde, der stilistisch wenig zum Rest der stimmigen Songauswahl passt.
Die Stockholmer AUTOMATISM, deren Mitglieder auch vereinzelnd bei den großartigen KUNGENS MÄN aktiv sind, schaffen es scheinbar mühelos, ein berauschendes Kopfkino zu erzeugen, welches zum Träumen und versinken einlädt.
Was entdeckst du?
Erhältlich über Tonzonen Records auf CD oder LP. Das Vinyl ist in einem wunderschönen, erdverbunden wirkenden Farbton koloriert und auf nur 500 Stück limitiert.
Daniel Wieland, 03.07.2018