Projektvorstellung vom 25.02.2020: Stefan C. Schenkel
Projektvorstellung Stefan C. Schenkel
Elektronische Musik (Viernheim - Deutschland)
Mein Name ist Stefan Christian Schenkel, und ich kam 1980 in Mannheim zur Welt. Seit Mitte der 90er bin ich musikalisch aktiv und die Musik ist bis heute meine große Liebe. Ich startete im Alter von 13 Jahren mit Orgelunterricht, machte nach zwei Jahren aber als Autodidakt weiter. Relativ früh in meiner musikalischen Laufbahn wurde ich zum stolzen Besitzer meiner ersten großen Synthesizer-Workstation, dem Korg Trinity.
Zusammen mit einer (mittlerweile prähistorischen) Version von Cubase eiferte ich meinen größten Einflüssen nach, die seit Kindheitstagen in Film- und Videospielemusik zu finden sind. Der Begriff Synthwave war mir damals genauso wenig bekannt wie Psytrance oder Chiptune, aber rückblickend betrachtet dürften meine Anfänge am ehesten in diese Schubladen passen, auch wenn mir solche Kategorisierungen generell nicht so gut gefallen. Ich experimentiere seit jeher gerne und fühle mich in verschiedenen Genres zuhause. Für mich war es damals auch absolut kein Widerspruch, als ich Anfang der Nuller-Jahre mit meinem Projekt „TimeMage“ von Synthesizer-Sounds zum Metal wechselte. Im Gegenteil, es hat mir immer sehr viel Freude bereitet, metallische Klänge mit Synthesizerwelten zu verquicken. Die Presse ordnete TimeMage als Prog Metal ein, was für mich okay war, aber auch nicht wirklich relevant.
Mit TimeMage entstanden bis 2013 insgesamt 11 Alben, die von weiten Teilen der Presselandschaft (bis hin zum Metal Hammer) mit Rezensionen bedacht wurden. Zwischen 2007 und 2011 gab es allerdings eine familiär bedingte Pause, sodass ich die TimeMage-Ära in zwei Phasen unterscheiden möchte.
2013 war für mich die Entscheidung klar, neue Wege zu gehen und mich von meinem alten Projekt zu trennen, da ich mit vielen Entwicklungen der zweiten Phase selbst nicht mehr glücklich war und sich meine Ambitionen auch verändert hatten.
Was dann folgte, war eine Art Rückbesinnung auf meine Wurzeln. Klar war für mich von Anfang an, dass es wieder rein instrumental werden sollte. Obwohl ich bei TimeMage zeitweise durchaus auch am Gesang beteiligt war, war dies für mein Soloprojekt niemals eine Option. Ich mag Gesang, aber er war nie mein Steckenpferd, und ich glaube auch fest, dass gute Instrumentalmusik ihre ganz eigene Magie hat. Es war häufig Instrumentalmusik, die - bereits in Kindheitstagen - meine Augen zum Leuchten brachte. Da waren die zahlreichen Videospiele-Kompositionen, die ich alle auswendig mitsummen konnte und all die Filmsoundtracks, die ich verehrte - insbesondere die von John Williams und Danny Elfman. Es war für mich deshalb nur logisch, nach meinem Metal-Exkurs wieder zur Instrumentalmusik zurückzukehren.
Es fühlte sich anfänglich wieder sehr ungewohnt an, ohne Gesang zu komponieren. Gesang nimmt extrem viel Raum ein und gibt dem Stück automatisch einen gewissen Charakter. Wenn er fehlt, muss die Instrumentalfraktion das kreativ kompensieren, und genau hier fängt der eigentliche Spaß für mich an. Es gibt für mich kaum etwas Spannenderes, als musikalische Geschichten ohne Worte zu erzählen. Es ist die Komposition selbst, welche die Story vermittelt und dabei imaginativen Spielraum für den Hörer lassen muss. Im Idealfall spielt sich ein ganzer Film vor dem inneren Auge des Hörers ab. An diesen Punkt zu kommen - den Hörer dabei emotional zu involvieren und das Stück zu seinem eigenen Erleben zu machen - das ist es, was mich antreibt.
Die Instrumentalmusik bietet mir die größtmögliche kreative Freiheit, und ich nutze diese schamlos aus, indem ich sämtliche Genres beackere, die Geschichte in den Vordergrund stelle und die verwendeten Stilmittel selbiger unterordne. So geben sich in meinem Repertoire fragile Pianostücke und wuchtige Industrialnummern die Klinke in die Hand, und genauso ist das von mir auch beabsichtigt. Ich möchte den Hörer mit auf eine musikalische Reise nehmen, ihn überraschen und herausfordern. Auch auf die Gefahr hin, dass nicht alles jedem gleichermaßen gefällt, da ich keine vordefinierte Zielgruppe habe, aber das gehört zum Konzept.
Seit 2013 sind insgesamt acht Solo-Alben entstanden, die unter meinem eigenen Namen veröffentlicht wurden, und es ist mehr in Planung. Meine komplette Diskographie findet man auf Bandcamp und bei allen anderen gängigen Anbietern. Dass sich meine Hörerschaft aus allen musikalischen Lagern speist, ist für mich das größte Kompliment, denn das Überwinden von Grenzen ist bei mir musikalisches Programm, sowie aufgeschlossene Hörer mein erklärtes Ziel sind.
Link zur Bandcamp-Seite: https://stefancschenkel.bandcamp.com