Erlebnisschilderung Woodstock Forever 2016 von Myzelmaennchen aus dem Hippiesland
Name des Festivals: Woodstock Forever Festival
Datum: 18. - 21. August 2016
Veranstaltungsort: Feriendorf Auenland, Zum Burgberg 1, 98673 Eisfeld, OT Waffenrod
Myzelmaennchen schrieb am 02.09.2016:
Wir, Harald und ich, kamen am Mittwoch, 17.08.2016 bei Sonnenschein auf dem Festival in Waffenrod an. Es findet alljährlich seit 2003 und seit 2006 am Hang des 760m hohen Eckartsberges statt. Die Aussicht ist traumhaft - man kann in alle Richtungen bestimmt 40 Kilometer weit gucken. Als wir ankamen, mussten wir erst einmal etwas warten, da gerade noch Aufbauarbeiten an der Free Stage im Gange waren und der uns zugeteilte Platz noch mit Bühnenmaterial belegt war. Also habe ich mich erstmal ein wenig umgeschaut: Da waren einige Stände, die schon aufgebaut waren, mit bunten Klamotten, handgemachtem Schmuck, einer Tee- und Kaffeebar - und noch viele andere Dinge. An der Bar saßen einige Leute auf Decken, zu denen ich mich gesellte. Es wurde mir Kaffee angeboten, den ich dankbar annahm. So kam ich auch gleich ins Gespräch (sehr aufgeschlossene, nette Menschen, bei denen ich mich gleich wohlfühlte). In der Zwischenzeit war der Aufbau der Free Stage beendet, und wir konnten den Platz daneben in Beschlag nehmen. Nachdem wir unseren Pavillon vom Hippiesland aufgebaut hatten, ging es erstmal auf Erkundungstour auf dem Gelände. Viel war allerdings noch nicht zu sehen, da das Programm ja so richtig erst ab Freitag starten würde. Und auch die Getränke- und Imbissstände waren noch geschlossen - bis auf eine Bude an der Parkbühne. Dort fand abends dann auch (zum einstimmen) eine spontane Jam-Session vor einem von großen Steinen umsäumten Lagerfeuer statt. Ein sehr schöner Platz mit Wiese, von Bäumen und Sträuchern umgeben, der zum chillen einlädt.
Am Donnerstag ging es dann morgens um 11 Uhr erstmal in das direkt am Festivalgelände gelegene Gasthaus. Frühstück gab es leider nur von 8 - 10 Uhr (finde ich bei einem Festival zu früh!), daher gabs dann Mittagessen. Als wir dann unsere Requisiten am Pavillion ausgelegt hatten (ein paar CDs, Aufkleber, Flyer und Plakate) kamen auch schon die ersten Interessenten zu uns. Da noch kein offizielles Programm war, gingen wir noch eine Runde im nahe gelegenen Wald spazieren. Abends gab es dann wieder eine, diesmal geplante Jam-Session an der Parkbühne in Lagerfeueratmosphäre. Auf dem Rückweg zum Auto und Schlafplatz lernte ich noch die Mitglieder von Inutero kennen, von denen ich erfuhr, dass u.a. Vater und Sohn zusammen in dieser Band spielen.
Freitag ging es dann endlich richtig los. Während Bands wie Inutero und B.I.R.D. an der Free Stage Stücke von Ten Years After, Santana, Uriah Heep, Jefferson Airplane und anderen spielten, besuchten viele Leute unseren Stand, besonders als Stephan vom "plattenkeller-radio" sich mit seinem Equip dazugesellte. Es sollte ja auch ein Gewinnspiel geben, bei dem eine Gitarre, zwei Ukulelen und viele CDs zu gewinnen waren. Zwischenzeitig begab ich mich zur Parkbühne, auf der Joe, ein Mitglied des Hippieslands (an dieser Stelle: lieben Gruß), eine Lesung seines Buches über die Hippiebewegung (der Titel ist mir leider entfallen) hielt. Der Auszug aus einem Kapitel, in dem es über "das sich Treiben lassen" ging, hat mir sehr gefallen. Danach waren The Morrisons an der Reihe, welche eigentlich schon um 12 Uhr auftreten sollten, aber wegen des Ausfalls von Hinnawidde auf 16:30 Uhr verlegt worden war. The Morrisons spielten überwiegend The Doors in Lagerfeuervariante, unter anderem mit indischem Harmonium, Geige, Trommeln und Cajon.
Nach diesem chilligen Sound ging es wieder zur Free Stage, auf der nun Bone Man aus Kiel tobten - ein krasser Übergang. Ich hoffe, die Jungs demnächst nochmal in passenderer (meine Meinung!) musikalischer Umgebung zu hören. Währenddessen lief die Aktion mit dem Gewinnspiel am Pavillon auf Hochkonjunktur.
Da noch Zeit war, bis Guru Guru auf der Hauptbühne auftreten sollte, sah ich mich mal auf dem Gelände um, auf dem die meisten Besucher zelteten. Dabei begegnete ich zwei Leuten von B.I.R.D. Bei einer entspannten und lustigen Unterhaltung mit den beiden wurde mir leckerer Haselnusslikör - bzw. -Schnaps angeboten. *Prost*
So gestärkt ging ich dann zu Guru Guru auf der Main Stage, die viele der Festivalbesucher anzogen (ja, Harald, ich weiß, was du jetzt denkst ). Dort wurden wir dann in die Welt des Elektrolurchs katapultiert, bei der auch Topfdeckel zum Einsatz kamen. Nach dieser musikalischen Abfahrt setzte ich mich zum Aufwärmen (mit kühlem Birechen^^) ans Lagerfeuer, das nahegelegen in einer Metallschale schwellte...
Ach, habe ich eigtentlich schon die gemütlichen Sitzecken im großen Zelt mit der Paddy Stage erwähnt? Dort bin ich dann bei Bier und Unterhaltung bis nachts geblieben.
Nach drei schönen Tagen bei Sonne um die 22°C startete der Samstag direkt mit einer dichten Wolkendecke. Davon ließen sich die Festivalbesucher aber nicht abschrecken als die Bands auftraten. Um 13 Uhr gings los mit Radio FS, die einen soliden Anfang machten. Gegen Nachmittag beschloss ich mich noch etwas durch den Wald zu wandern. Begleitet vom Sound von Stolen Twice, der im Wald erstaunlich gut zu hören war genoss ich die gute Luft und das Panorama an Bäumen, moosigem Waldboden und Kleefeldern (Im Ruhrgebiet kann man von richtigem Wald nur träumen^^).
Die letzten Musikstücke von Stolen Twice, deren Spektrum von Alternative- und Bluesrock bis Jazz reicht und von Gesang, der mich stark an Eddy Vedder erinnert, begleitet wird, hörte ich dann bei leichtem Regen noch direkt an der Free Stage. Ouzo Bazooka nahm mich dann mit auf eine in Psychedelic-Rock gekleidete Reise in die Wüste. Für mich boten sich bisher nie gehörte Klangkomibnationen, die mich sehr begeistern. Coogans Bluff, die mit rockigen Klängen und Blasinstrumenten-Einlagen daher kamen, hörten Harald und ich uns von unserem Pavillion aus an, da es mittlerweile stärker regnete. In der Umbaupause zu den Yardbirds gesellte ich mich zu den Festivalbesuchern im großen Zelt bei der Hauptbühne. Eine Mahlzeit und ein paar Bier später trat dann die letzte Band auf: DeWolff! Kurz vorher hatte ich die Jungs von Stolen Twice kennengelernt, und gemeinsam feierten wir den Rocksound von DeWolff, der durch schwungvollen Elan und virtuos anmutender Spielqualität überzeugen konnte und ein würdiges Ende des Festivals, zumindest was Livemusik betraf, darstellte. Danach amüsierte ich mich noch bis zum Morgengrauen im Zelt und tanzte zu den ausgesuchten Songs von DJ Electric.
Am Sonntag verabschiedeten wir uns dann von Michael Memm, nachdem alles verstaut war und machten uns dann gegen Mittag auf den Heimweg.
An dieser Stelle Dank an Michael für dieses schöne Festival, Dank an die Helfer - Ihr wart ein klasse Team, Dank an die Bands für die tolle Musik und Dank an die Besucher - es war schön mit Euch. Gerne komme ich mal wieder bzw. wir. *zu Harald linst*
Love & Peace
Myzelmaennchen
Harald schreibt:
Danke an Myzelmaennchen für diese tolle Erlebnisschilderung - und ja: Wir kommen im nächsten Jahr wieder.
Mich hat es sehr gefreut, so viele Mitglieder aus dem Hippiesland dort kennengelernt bzw. wiedergesehen zu haben. Die Namen möchte ich hier nicht aufzählen, aber wenn sie diesen Bericht lesen, wissen sie, dass sie gemeint sind - und deswegen an dieser Stelle einen lieben Gruß an sie. Wir sehen uns im Hippiesland - und bestimmt auch einige wieder bei Woodstock Forever 2017.
Es war unmöglich, alle Bands zu sehen, weil in unserer „Lounge des Hippieslands und des Plattenkellers“ direkt neben der Free Stage bis in die späten Abendstunden immer viel Zudrang herrschte. So konnte ich z.B. den Sounds von Kurz & Lang, Coogangs Bluff, The Yardbirds, Wille & The Bandits, DeWolff und Tino Standhaft nur aus der Ferne lauschen, aber zum Glück gibt es ja viele, die bei YouTube so schöne Videos hochgeladen haben.
Danke auch an The Morrisons, B.I.R.D. und Stolen Twice für die Live Interviews in unserer Lounge, auch wenn die Tonqualität aufgrund der starken Windgeräusche nicht so überragend war. Aber für das nächste Jahr wissen wir, was wir besser machen können
An alle, die erfolgreich an unserer Verlosung teilgenommen haben: Viel Spaß mit den gewonnenen Musikinstrumenten und CDs.
Auch die Besucher waren alle sehr nett und aufgeschlossen. Bis auf einen schon am Nachmittag völlig Betrunkenen, der mehrmals hintereinander in unseren Pavillon hineinfiel, aber zum Glück nur Schäden an der Zeltplane anrichtete und nicht an dem wertvollen elektronischen Equipment.
Danke an das gesamte Team des plattenkeller-radios - an Rabasch für das tolle Bildmaterial und an Stephan für die Organisation des Gewinnspiels und für die Beschallung und Beleuchtung unserer „Lounge des Hippieslands und des Plattenkellers“.
Und natürlich möchte auch ich mich dem Dank von Myzelmaennchen an Michael Memm und seinen Organisatiosteam anschließen. Ich habt wirklich gute Arbeit geleistet, alles hat gestimmt - und auch das Wetter hat, abgesehen von dem etwas durchwachsenen Samstag, gut mitgespielt.
Nachfolgend findet Ihr noch eine Reihe von Fotos, die uns Rabasch zur Verfügung gestellt hat - und darunter Links zu den schriftlichen Interviews, die wir im Vorfeld mit einigen aufgetretenen Bands führen konnten sowie zu den drei Live-Interviews.
Live Interviews: The Morrisons B.I.R.D. Stolen Twice