Knall - Raubkatze auf 12 Uhr
Knall - Alienfunk
Love Machine - Circles
Love Machine -
A Present to the Galaxy
The Spacelords - Liquid Sun
The Spacelords - synapse
Festivalbericht Tonzonen Records LabelNight am 24.03.17, geschrieben von Harald G.
Name der Veranstaltung: Tonzonen Records LabelNight
Lokalität: Kulturfabrik Krefeld, Dießemer Str. 13, 47799 Krefeld
Bands: Knall, Love Machine und The Spacelords
Datum: 24. März 2017
Tonzonen Records, das Plattenlabel mit angeschlossenem Webshop wurde von Dirk Raupach aus Krefeld im Jahre 2012 gegründet. 5 Jahre schon überrascht uns Dirk Raupach immer wieder mit neuen High Quality Vinyl Veröffentlichungen, wobei er nicht nur auf die hohe Verarbeitungsqualität der Vinyl-Scheiben und die anspruchsvolle Gestaltung der Cover Wert legt, sondern auch auf die musikalischen Künste der Bands, deren Werke über ihn veröffentlicht werden.
Tonzonen feierte am 24. März 2017 die ersten fünf Jahre im Zeichen des Undergrounds mit einer Labelnacht in der Kulturfabrik Krefeld. Mit den drei Bands Knall, Love Machine und The Spacelords standen gleichberechtigte Hochkaräter auf der Bühne, um ein unvergessliches Konzerterlebnis zu zelebrieren. Die Bands wurden dabei von einem Profi der psychedelischen Lightshow kongenial ausgeleuchtet. Hierfür konnte Peter Petersen gewonnen werden, der bereits seit Jahren einen vortrefflichen Ruf als Konzert-Lichtkünstler geniesst.
Ich machte mich kurz nach 18:00 Uhr auf den Weg zur Kulturfabrik Krefeld. Nach 20 Minuten Autofahrt am Ort des Geschehens angekommen, begegneten mir zuerst Ute & Peter Petersen und sorgten sofort für reichlich Gesprächsstoff, da ich Peter mit seiner fantastischen Lightshow bereits von anderen Veranstaltungen her kannte. Kurz danach kam mir Christoph von KNALL entgegen, und es gab die zweite herzliche Begrüßung. KNALL sollte dann auch die erste Band sein, die wir an diesem Abend auf der Bühne sehen durften.
Inzwischen hatten Gastgeber Dirk Raupach und Alexander Djelassi im Vorraum zum Konzertsaal ihren Stand aufgebaut und überraschten uns mit einer Riesen Auswahl an Tonträgern aus dem Sortiment von Tonzonen Records. Bis jetzt war alles noch sehr still, weil der Einlass erst ab 19:00 Uhr war. Und pünktlich auf die Minute genau kamen dann die ersten Besucher hereingeströmt und es wurden im Handumdrehen immer mehr, die dann den Verkaufsstand regelrecht belagerten. Mit einem solchen Andrang hatte wohl niemand gerechnet, und Dirk hatte allerhand zu tun, die Kunden zu bedienen, die ihm die ausgelegten Vinylalben und CDs buchstäblich aus der Hand gerissen hatten.
Zwischenzeitig begrüßte ich draußen meine Freunde von Love Machine, die zweite Band des Abends. Love Machnine haben dann ihren eigenen Stand aufgebaut - mit Vinylalben und Merchandises wie T-Shirts, Tragetaschen und anderen Fanartikeln.
Auch einige Freunde von den Underground-ÄxpÄrten waren anwesend und sorgten in einer kleinen "ÄxpÄrten-Runde" für interessanten und anregenden Gesprächsstoff, der sich über den gesamten Abend ausbreitete.
Dann gab es die nächste Überraschung: Zwei meiner Freunde von Volvopenta kamen mir entgegen und unterhielten sich mit mir ausgiebig. Volvopenta veröffentlichen ihr Album mit dem Titel Yoshiwara am 21.04.2017 über Tonzonen Records, und erst zwei Wochen zuvor hatte ich sie in ihrem Proberaum in Essen besucht, um mit ihnen ein Live-Interview zu ihrem neuen Album zu führen. Und am 16.09.2017 wird es dann ein Wiedersehen mit ihnen beim Hippiesland Forever Festival in Schwerte geben, wo sie mit Nazca Space Fox, Projekt FX3 und Zen Trip auf der Bühne zu hören und zu sehen sein werden. Schade, dass mein Freund Bernd von Zen Trip nicht anwesend sein konnte, da er im Moment mit einer dicken Erkältung flachliegt. An dieser Stelle wünsche ich ihm gute Besserung und hoffe, dass es mit dem 01.04. klappt, wo ich mit meinem Moog Synthesizer in ihrem Proberaum als Gastmusiker spielen wollte.
Die Zeit verging wie im Flug, und als ich mitten in den vielen anregenden Unterhaltungen mal wieder auf die Uhr schaute, war es bereits 20:30 Uhr, obwohl das Konzert bereits um 20:00 Uhr beginnen sollte. Dann betraten KNALL die Bühne, und erst jetzt wurde mir gewahr, wie viele Gäste anwesend waren. Der Konzertsaal war brechend voll, und ich hatte Mühe, mich bis zur Bühne vorzukämpfen, um einigermaßen brauchbare Video- und Fotoaufnahmen zu machen. KNALL, eine Band aus Köln, die es wirklich versteht, ausschließlich gut improvisierte Stücke auf die Bühne zu bringen. Baal Brain an der Gitarre zusammen mit dem Schlagzeuger, der es versteht, der Snare, der Bass, den Toms und der Hi-Hat und den anderen Becken solch perfekte und fehlerfreie Rhythmen voller Harmonie zu entlocken und dabei so gelassen bleibt, als wäre die hohe Kunst des Schlagzeugspielens überhaupt keine großartige Herausforderung. Dazu nicht gerade üblicherweise gleich zwei Bassisten, die sich dieses Mal wieder wahrhaft selbst übertroffen haben. Zusammen mit der fantastischen Lightshow von Peter Peterson galt es, sich mit ihren psychedelisch-experimentellen Klängen in eine andere Welt versetzen zu lassen, sich vom Boden abzuheben, um im Einklang mit ihrer Musik durch Raum und Zeit zu schweben.
Zwischenzeitig hatten auch The Spacelords, die dritte Band es Abends, ihren Merchandise-Stand mit einem bunten Allerlei an Fanartikeln und Tonträgern aufgebaut.
Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann Love Machine aus Düsseldorf mit einem gebührenden Applaus die Bühne. Marcel Rösche, Hendrik Siems, Felix Wursthorn, Thibaut Sanli und Noel Lardon verstehen es, mit ihrem psychedelischen Sound, gepaart mit Einflüssen von Jazz, Blues und afrikanischer bzw. lateinamerikanischer Tradition und nicht überhörbaren Krautrock-Elementen ihre Fans in die bunte Welt der 60er und der frühen 70er Jahre zu katapultieren. Die tiefdunkle, hypnotisierende Stimme von Marcel und die perfekt aufeinander abgestimmten Instrumente versetzen einen immer wieder in eine zeitreisende Stimmung zu den Wurzeln der Hippiebewegung in der Bay Area. Haight Ashbury und der Summer of Love lassen grüßen. Der Saal tobte, der Applaus und die Rufe um Zugabe wollten nicht enden. Also, Love Machine, ihr habt Euch selbst wieder einmal übertroffen, und obwohl ich Euch schon so oft auf der Bühne gesehen habe muss ich sagen: Es ist immer wieder ein musikalischer Hochgenuss, bei der auch Eure Bühnenshow niemals zu kurz kommt.
Von vielen bereits sehnsüchtig erwartet, sorgten dann The Spacelords für den krönenden Abschluss dieses unvergesslichen Events. Akee (Eki) am Bass - auch "The Third Earl of Tigerfeld" genannt, Hazi Wettstein (Matthias) an der Gitarre und den Effekten und Marcus 'Lord' Schnitzler an den Drums - vielen auch bekannt durch Electric Moon - spielten mit einer bemerkenswerten Sorgfalt und gaben nach einer wohl notwendigen kurzen Aufwärmphase ihr Bestes. Ich weiß gar nicht, wie lange sie gespielt hatten, sie steigerten sich mit ihren musikalischen Leistungen von Minute zu Minute immer mehr bis hin zur Unendlichleit und entzogen uns jegliches Zeitgefühl, sodass es einen schwierig war, nach ihrem grandiosen Auftritt wieder in die graue Welt der Realität zurück zu finden.
Fazit: Es war wirklich eine Super-Stimmung, eine brillante Akustik und eine Lightshow, die ihres Gleichen sucht. Die Getränkepreise waren für Festivalverhältnisse noch angemessen, das Personal sehr freundlich und die Lokalität sehr gepflegt. Und für den kleinen Hunger gab es sogar einen Bratwürstchenstand vor dem Eingang. Abschließend kann ich mir nur den Worten von Gastgeber Dirk Raupach anschießen:
"Danke an das Publikum für die tolle Atmosphäre und danke an das Team der Kulturfabrik Krefeld für die völlig entspannte Begleitung des Events. Es war schlichtweg ein großartiger Abend zum fünfjährigen Jubiläum von Tonzonen Records."
Links zu YouTube-Videos: Knall Love Machine The Spacelords
Hippiesland-Interviews: (Zum Lesen bitte auf das jeweilige Bild klicken)
Love Machine |
Interview vom 12.10.2015 |
The Spacelords |
Interview vom 27.11.2015 |
Tonzonen Records |
Interview vom 24.09.2015 |